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Helen Watanabe-O'Kelly: Projecting Imperial Power

The nineteenth century is notable for its newly proclaimed emperors, from Franz I of Austria and Napoleon I in 1804 through Agustín and Pedro, the emperors of Mexico and Brazil in 1822 to Victoria, empress of India in 1876. Monarchs such as Napoleon III, Maximilian of Mexico, and Wilhelm I projected an imperial aura with coronations, courts, medals, costumes, portraits, monuments, international exhibitions, festivals, architecture, and town planning. They relied on ancient history for legitimacy whilst partially espousing modernity. Projecting Imperial Power is the first book to consider newly proclaimed emperors in six territories across three continents across the whole range of the nineteenth century.

The first emperors' successors - Pedro II of Brazil, Franz Joseph of Austria, and Wilhelm II of Germany - expanded their panoply of power, until Pedro was forced to abdicate in 1889 and World War I brought the Austrian and German empires to an end. Britain invented an imperial myth for its Indian empire in the 20th century, until George VI relinquished the title of emperor in 1947. The imperial cities of Berlin, Paris, Vienna, and New Delhi bear witness to vanished empires.

https://global.oup.com/academic/product/projecting-imperial-power-9780198802471?facet_narrowbyprice_facet=50to100&facet_narrowbyproducttype_facet=Digital&lang=en&cc=gb#

Ausstrahlung kaiserlicher Macht

Das 19. Jahrhundert ist für seine neu ausgerufenen Kaiser bemerkenswert. Auf Franz I. von Österreich und Napoleon I. im Jahre 1804 folgten im Jahre 1822 Agustín von Mexiko und Pedro I. von Brasilien. Im Jahre 1876 gewährte das britische Parlament Königin Victoria den Titel Kaiserin von Indien. Sie alle, sowie Napoleon III., Maximilian von Mexiko und der preußische Wilhelm I., produzierten eine kaiserliche Ausstrahlung durch Krönungen, Höfe, Orden, Gewänder, Porträts, Denkmäler, internationale Ausstellungen, Feste, Bauwerke und imperiale Städteplanungen. Sie beriefen sich auf die antike Geschichte, um sich zu legitimieren, und traten andererseits für einige moderne technische Entwicklungen ein.

Die Nachfahren der ersten Kaiser - Pedro II. von Brasilien, Franz Joseph von Österreich und Wilhelm II. von Deutschland - dehnten ihre symbolische kaiserliche Macht aus, bis Pedro zur Abdankung im Jahre 1889 gezwungen wurde und der Erste Weltkrieg das österreichische und das deutsche Kaiserreich beendete. Im 20. Jahrhundert erfand Großbritannien einen kaiserlichen Mythos für seine indische Herrschaft, bis Georg VI. im Jahre 1947 den Kaisertitel aufgeben musste. Die kaiserlichen Städte Berlin, Paris, Wien und Neu-Delhi sind Zeugen von untergegangenen Reichen. 

Projecting Imperial Power ist das erste Buch, dass die kaiserliche Ausstrahlung dieser neuproklamierten Kaiser in sechs Territorien auf drei Kontinenten während des ganzen 19. Jahrhunderts vergleicht.

 

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Wednesday, 28 July 2021 14:42

Welcher Weg? Which Way?

Corona, Flutkatastrophen in Westeuropa, Frust der Naturwissenschaftler und Griff der Milliardäre nach den Sternen

Corona, flooding in Western Europe, frustrated scientists and the billionaires‘ reaching for the stars

Politisches Versagen hat in der Corona-Pandemie anfangs überall fatale Folgen gehabt. Man denke an die USA unter Trump und Brasilien unter Bolsonaro. Dank der Forschungskapazitäten in einigen europäischen und asiatischen Ländern wurden in extrem schneller Zeit Impfstoffe entwickelt, die in einigen Ländern, z.B. dem kleinen Israel und dem riesigen China, zur Immunisierung des überwiegenden Teils der Bevölkerung geführt hat. Bei der Verteilung der Impfstoffe zeigte sich aber wieder einmal die Ungleichheit zwischen reichen und armen Ländern, aber auch die Ungleichheit innerhalb der wohlhabenden Länder selbst:  

https://www.rnd.de/gesundheit/corona-grafiken-zeigen-ungleiche-impfstoff-verteilung-reiche-laender-impfen-ueberproportional-2LGZCTYXABBADBCR5IDF3RWSNY.html

Indien, das nach China bevölkerungsreichste Land der Erde, wurde von der Pandemie vermutlich am allerstärksten  getroffen. Von Afrika wissen wir es noch nicht. In Indien mit  seinen 1,3 Milliarden Menschen hat es unter Modi groteske politische Fehlentscheidungen – und zugleich die schnelle Entwicklung eines eigenen Impfstoffes gegeben. Experten haben kürzlich geschätzt, dass dort die Corona-Todeszahlen zwischen 3 und 4,7 Millionen (Januar 2020 bis Juni 2021) die offiziellen Meldungen um ein Zehnfaches übertreffen. Die Bilder sprechen Bände; vgl. Associated Press vom 20.07.2021:

https://apnews.com/article/business-science-health-india-pandemics-334c326d86efa73a0631bf7cb6e3f92e?utm_source=Sailthru&utm_medium=email&utm_campaign=MorningWire_July20&utm_term=Morning%20Wire%20Subscribers

Wie sieht es im wohlhabenden Westeuropa aus, in dem die Pandemie noch keineswegs überwunden ist? Ähnlich wie die Klimaforscher, die die politisch Verantwortlichen zum Handeln auffordern, erhebt z. B. die amerikanische Wissenschaftlerin Devi Sridhar in Großbritannien ihre kritische Stimme. Sie warnt wie viele andere ihrer KollegInnen davor, angesichts der neuen Variante Delta die bisherigen Vorsichtsmaßnahmen aufzuheben:

https://www.zeit.de/gesundheit/2021-07/freedom-day-grossbritannien-corona-parade-inzidenz-infektion

Zu allem Überfluss plagen gegenwärtig erhöhte Corona-Krankenzahlen die britische Wirtschaft, die auf das verstärkte Testen auf Corona zurückgeführt werden. Zugleich werden weitere Auswirkungen des Brexits sichtbar. Bettina Schulz berichtet in der ZEIT vom 27.07.2021, wie sich Verzögerungen in der Logistikbranche durch die Zollabfertigungen negativ in den Regalen von Lebensmittelmärkten auswirken.

Ein Problem blieb den Briten bisher erspart: die vom Klimawandel beförderten Flutkatastrophen. Darunter stöhnen gegenwärtig einige westeuropäische Länder. Besonders in den deutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und im benachbarten Belgien haben flutartige Überschwemmungen zu etwa 200 Toten und Verwüstungen geführt. Trotz der großen Solidarität der Helferinnen und Helfer bleiben solche Bilder wie die von den Weinanbaugebieten an der Ahr haften:

https://apnews.com/article/europe-health-coronavirus-pandemic-floods-a5fa0b47d068168b06df42771f505350?utm_source=Sailthru&utm_medium=email&utm_campaign=MorningWire_July20&utm_term=Morning%20Wire%20Subscribers

Von Solidarität der Superreichen mit den Superarmen kann angesichts der Ereignisse wahrlich keine Rede sein. Dass dies gigantische Ego-Trips waren, bewiesen im Juli dieses Jahres zuerst Richard Branson (71), Chef der Virgin-Gruppe, und dann Jeff Bezos (57), Amazon-Gründer. Beide gaben Milliarden dafür aus, um allein bzw. in kleiner Begleitung für elf (!) Minuten schwerelos am Rande des Alls gewesen zu sein. Der Tesla-Autobauer Elon Musk (50) will noch folgen:

https://news.sky.com/story/bezos-branson-musk-the-new-space-race-explained-as-virgin-galactic-prepares-to-launch-12347249

Der technische Fortschritt zeigt sich ambivalent: Die Menschen können einerseits zum Mond und Mars fliegen und in Rekordzeit Impfstoffe gegen Viren entwickeln:

https://www.hachette.co.uk/titles/sarah-gilbert/vaxxers/9781529369892/

Andererseits können die Menschen mit ihrem egoistischen Streben nach immer mehr Wohlstand ihren eigenen Untergang durch Klima-  und /oder nukleare Katastrophen bewirken. Muss der Ausgang dieser Entwicklung wirklich offen bleiben?

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